160GB Festplatte wird nicht erkannt

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biosflash
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160GB Festplatte wird nicht erkannt

Beitrag von biosflash »

128GB-Barriere schlägt zu

IDE-Festplatten gibt es ja mittlerweile mit bis zu 300 GByte Kapazität. Die volle Größe lässt sich jedoch nur über eine Erweiterung des ATA-Standards ansprechen. Damit kommen nicht alle Betriebssysteme zurecht. Besonders schlimm trifft es Windows XP.

Über den erweiterten Interrupt 13 lassen sich maximal 137 Milliarden Byte (128 GByte) ansprechen. Für das Gros der Festplatten kein Problem, liegt ihre Kapazität doch unter dieser Grenze. Die Topmodelle von Hitachi, Maxtor, Samsung, Seagate und Western Digital bieten inzwischen aber Speichervolumina von 160 GByte aufwärts.

Die meisten Topmodelle besitzen auf der Rückseite eine Jumperleiste (Steckbrücke), mit der man auf ein nicht standardisiertes Verfahren zur Adressierung der Blöcke zurückgreifen kann, um die 128-GByte-Barriere zu durchbrechen.

Das größte Problem dieses neuen Adressierungsverfahrens ist die Verträglichkeit mit aktuellen Betriebssystemen. Immerhin verwenden die neueren Betriebssysteme nicht mehr das BIOS, um auf die Festplatte zuzugreifen, sondern eigene Routinen. Und die müssen entsprechend angepasst werden.

Ältere BIOS-Revisionen der Mainboards - bis zirka erstes Quartal 2002 - arbeiten nach der erweiterten Interrupt-13-Spezifikation. Dabei ist das entsprechende Feld zur Adressierung des Sektors von 24 auf 28 Bit erweitert und erlaubt so die Aufschlüsselung von 255 Sektoren, 16 Köpfen und 65.536 Zylindern. Diese CHS-Adressierung kann also bei einer Sektorgröße von 512 Byte bis zu 136,9 Milliarden Byte (127,5 GByte) ansprechen. Bei der LBA-Adressierung sind sogar 137,4 Milliarden Byte (128 GByte) möglich, da LBA alle Blöcke linear durchzählt und somit nicht auf die 16*65536 Blöcke verzichtet, die durch das Auslassen des Sektors 0 verloren gehen.

Die 128-GByte-Grenze ist somit durch den auf 28 Bit beschränkten Adressraum für die LBA-Adressierung bei ATA-Laufwerken gegeben. Maxtors initiierte BigDrive-Technologie erlaubt einen Adressierungsbereich von 48 Bit, der Festplatten mit bis zu 128 PetaByte (131.072 TByte) ermöglicht. Die 48-Bit-Adressierung ist vom T13-Komitee bereits in die ATA/ATAPI-Spezifikationen aufgenommen.

Aktuelle BIOS-Revisionen der Mainboards unterstützen inzwischen fast durchgängig das erweiterte Adressierungsverfahren.

Abhilfe:
Um die vollen 160GB nutzen zu können, kann man:
1. das Laufwerk an einen externen IDE-Controller mit 28- und 48-Bit-Adressierung anschliessen
2. bei Verwendung von XP das ServicePack 1 einspielen
3. BIOS-Update
4. mit dem Samsung Programm HUtil die LBA Grösse ändern
5. die Windows-Registry patchen:
  • Aufruf: Start / Ausführen / regedit
    Schlüssel: HKEY_LOCAL_MACHINE / SYSTEM / CurrentControlSet / Services / atapi / Parameters
    Wert: EnableBigLba [DWord] anlegen mit "1"

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